Wie bediente man Computer, bevor es den Touchscreen gab?

Heutzutage sind moderne Mediengeräte wie Smartphones, Smart-Pads oder Touchscreen-Computer nicht mehr wegzudenken. Die Steuerung erfolgt meist einfach und intuitiv über einen sogenannten Touchscreen Bildschirm. Dabei führt der Benutzer seine Finger über den Bildschirm und „berührt“ die gewünschten Anwendungen, Emojis oder Buchstaben direkt. Gerade die jüngere Generation wächst häufig ausschließlich nur noch mit dieser Bedienungsweise auf, doch wie war das früher? Wie wurden Computer vor dem Touchscreen bedient und was waren die Besonderheiten der einzelnen Möglichkeiten? Diese Fragen werden hier beantwortet.

Lochkarten und Lochkartenstreifen

Lochkarten waren eine der ersten Methoden, um mit einem Computer zu interagieren. Dabei handelt es sich – wie der Name schon vermuten lässt – um Karten oder Streifen aus Papier, Pappe oder Kunststoff. In diese Streifen wurden Löcher eingestanzt, die dann von einem Computer eingelesen werden konnten. So konnten Programme eingegeben und dem Computer Befehle erteilt werden.

Das Prinzip der Lochkarten stammt schon aus dem 18. Jahrhundert. Schon während der industriellen Revolution konnten mit Hilfe solcher Karten Webstühle gesteuert werden.

Noch heutzutage werden Lochkarten in verschiedenen gastronomischen Betrieben und Discotheken verwendet, um Bestellungen abzurechnen. Dies ist aber im digitalen eine Seltenheit geworden.

Tastatur und Maus

Tastatur und Maus sind wohl die langlebigsten Eingabemethoden für den Computer und den meisten Menschen auch im heutigen Touch-Zeitalter noch ein Begriff. Auch gerade in der Industrie und im Büro sind diese Bedienungsmethoden nach wie vor Standard.

Die Tastatur hat eine relativ lange Geschichte. Sie wurde schon im 19. Jahrhundert in mechanischen Schreibmaschinen verwendet und wies auch damals schon die später bekannte Form auf. Dazu zählt auch die im ersten Moment seltsam anmutende Tastenbelegung nach dem sogenannten QWERTZ-Prinzip, statt alphabetisch angeordneten Tasten. Tastaturen wurden spätestens mit Einführung der IBM-Computer Anfang der 1980er-Jahre weitgehend normiert und wiesen in der Folge beinahe bei allen Herstellern eine ähnliche Form auf. Die Buchstaben nehmen dabei den größeren Teil der linken Seite der Tastatur ein, auf der rechten Seite befindet sich häufig ein Ziffernblock und oben in der Regel die Funktionstasten F1-F12. Von Land zu Land können die Tastaturen leicht variieren und den Besonderheiten der jeweiligen Sprache angepasst werden. Deutsche Tastaturen verfügen z. B. noch über die Umlaut-Tasten „ä“, „ö“ und „ü“, die auf englischen Tastaturen nicht vorkommen.

Die Maus kam Mitte der 1980er-Jahre in Gebrauch, als graphische Benutzeroberflächen immer beliebter wurden. Vorher waren oft nur Buchstaben, Zahlen und rudimentäre Graphiken darstellbar, graphische Oberflächen machten die Bedienung auch für Laien einfacher. Computermäuse verfügen meistens über zwei Tasten. Die linke dient zum Auswählen, die rechte um weitere Optionen aufzurufen. Dazwischen befindet sich häufig ein Mausrad, mit welchem man durch Menüs „scrollen“ kann. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit dem „Wischen“ auf einem Touchscreen Bildschirm.

Sonstige Eingabemöglichkeiten

Es existierte auch eine Reihe von alternativen Eingabemöglichkeiten für Computer. Dazu zählen z. B. die heutzutage von Spielekonsolen bekannten Controller und Joysticks.

Auch sogenannte Drawboards sollten an dieser Stelle Erwähnung finden. Diese sind vom Prinzip her ähnlich wie Touchpads, doch man benötigte eine spezielle Oberfläche und einen zugehörigen Stift, um diese Boards zu bedienen. Diese sind auch heute noch besonders bei Zeichners beliebt, doch vielerorts hat die intuitivere Touch-Steuerung diese Bedienmöglichkeit abgelöst.